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Kreuz und Quer -
die IND-Strecken
Die IND legte ihr Netz
zwischen die bereits vorhandenen, von IRT und BMT geschaffenen Strukturen. Sie verbindet
den Norden der Bronx mit dem Süden Brooklyns und dem Osten von Queens. Außerdem entstand
erstmals eine Querverbindung zwischen den beiden auf Long Island gelegenen Stadtbezirken,
unter Umgehung Manhattans. |
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Eighth Avenue Line |
In der
Skyline von Manhattans Downtown ragt ein Bauwerk besonders heraus, die Zwillingstürme des
1967 bis 1973 erbauten World Trade Centers. Sie erreichen eine Höhe von 417 bzw. 415
Metern, mit jeweils 110 Stockwerken. Der Bauherr, die New York Port Authority, errichtete
das damals höchste Gebäude der Welt zu einem Teil auf dem Gelände des Hudson Terminals
der ehemaligen Hudson & Manhattan Railroad, heute die PATH. Diese mußte dafür ihr
altes Empfangsgebäude, ebenfalls ein Zwillingsbauwerk von imposanter Größe, opfern. |
Die Eighth
Avenue Line der IND bekam einen eigenen Endbahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft, erst
ebenfalls als Hudson Terminal bezeichnet, heute World Trade Center. Die
unter der Church Street gelegene Station besitzt einen Mittelbahnsteig; hier beginnen die
Züge der Linien C und E ihre Fahrt nach Norden. Hinter dem Bahnhof gesellen sich die
beiden Gleise der südöstlichen Verlängerung der Eighth Avenue Line Richtung Brooklyn
hinzu, in Canal Street befinden sich zwei Mittelbahnsteige im Richtungsbetrieb
zwischen den nun vier Gleisen. Die in der Mitte verlaufenden Gleise dienen sodann dem
Expressverkehr, der von der hinzugekommenen Linie A übernommen wird, während die Züge
der Linien C und E auf den äußeren Gleisen bleiben. Die Stationsgestaltung bei der IND
weist die schon von der IRT und BMT vertrauten beiden Grundtypen auf: außenliegende
Seitenbahnsteige bei den Localstops, und zwei Mittelbahnsteige an den Expresshalten.
Auffallend ist nur deren Länge mit 201 Metern, 14 Meter mehr als bei der (sonst im
Querschnitt gleichen) BMT. Die Eighth Avenue Line ging als erste Strecke des neuen
IND-Systems am 10. September 1932 vom Hudson Terminal bis 207th Street im
Norden Manhattans in Betrieb. |
Nach Spring
Street, einer Station für die Localzüge, schwenken von den beiden äußeren Gleisen
jeweils westlich zwei Gleise aus, von Osten münden zwei andere ein, die alle eine
Verbindung zur eine Etage tiefer verlaufenden Sixth Avenue Line herstellen. Deren
ebenfalls viergleisige Trasse schiebt sich von der Houston Street her unter die Strecke
der Eighth Avenue Line. Der Bahnhof West 4th Street - Washington Square unter der
Sixth Avenue verfügt also über insgesamt acht Gleise und vier Mittelbahnsteige, die sich
je zur Hälfte auf die zwei Ebenen verteilen. Zwischen beiden befindet sich ein
zusätzliches Verteilergeschoß. Obwohl die Verbindungsgleise einen Übergang der Züge
zwischen beiden Strecken ermöglichen, finden darüber nur Betriebsfahrten statt. Der
Washington Square wurde um 1830 als öffentlicher Park angelegt, zu gleicher Zeit
entstanden die neoklassizistischen Wohnhäuser an seiner Nordseite. 1831 siedelte sich die
New York University hier an, der mittlerweile fast alle Häuser am Platz gehören, und von
denen viele tatsächlich auch zu Universitätszwecken genutzt werden. |
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Die Station 42nd
Street der Eighth Avenue Line erschließt das Port Authority Bus Terminal an der Ecke
Eighth Avenue/ 42nd Street. In der 1950 eröffneten Anlage werden wochentags über 7.000
Busse und 187.000 Passagiere abgefertigt. |
Die Trasse
der Eighth Avenue Line verläuft weiter entlang der Greenwich Avenue. Der Bahnhof 14th
Street, ein Expresshalt, liegt nördlich seiner namensgebenden Straße, schon
unter der Eighth Avenue. Der Station an der 23rd Street folgt 34th Street
Penn Station. Die Bahnsteigaufteilung gleicht hier interessanterweise der Station der
einen Block weiter parallel verlaufenden Seventh Avenue Broadway Line der IRT. Auch der
IND-Bahnhof besitzt die ungewöhnliche Anlage von einem Mittelbahnsteig zwischen den
Expressgleisen und zwei Seitenbahnsteigen an den äußeren Gleisen. An der 42nd Street existiert
unter dem westlichen der beiden Mittelbahnsteige ein weiterer Bahnsteig mit einem Gleis,
welches südlich des Bahnhofes in die Richtung Downtown führenden Gleise einmündet.
Dieses tiefliegende Gleis samt dem unteren Bahnsteig wird seit 1981 nicht mehr befahren,
nördlich der 42nd Street ist es jedoch weiterhin in Betrieb. Hier ermöglichen
Verbindungsrampen den Wechsel der Züge auf die tiefere Ebene, auch in der nördlichen
Richtung, so daß bei 50th Street wiederum zwei Bahnhofsebenen anzutreffen sind.
Auf der oberen verkehren die Linien A und C express (ohne Halt) bzw. local, darunter auf
nur zwei Gleisen die Züge der Linie E. Die tiefergelegene Trasse schwenkt an der 53rd
Street zur Queens Boulevard Line nach Osten ab, von dieser Strecke mündet eine nördliche
Verbindungskurve mit zwei Gleisen in die Eighth Avenue Line, sowohl in die Express-, wie
auch die Localgleise. Dieser Anschluß wird von den Linien B und D befahren; in dem
anschließenden Bahnhof 59th Street - Columbus Circle halten somit vier Linien. Das
mag der Grund sein, warum zusätzlich zu den sonst üblichen zwei Mittelbahnsteigen
zwischen den Richtungsgleisen ein weiterer zwischen den Expressgleisen angelegt wurde.
Dieser ist aber inzwischen geschlossen, da das gleichzeitige Öffnen der Türen auf beiden
Wagenseiten bei den neueren Baureihen nicht ohne Probleme zu bewerkstelligen ist. Im
weiteren Verlauf der Strecke entlang der Westseite des Central Park ordnen sich die Gleise
neu. Die den Verkehr Richtung Norden aufnehmenden Gleise legen sich über die Trasse der
anderen beiden, vorher tauscht das Expressgleis mit dem Localgleis seine Lage, so daß an
der Westseite die Localgleise und östlich daneben die Expressgleise übereinander liegen.
Die Linien A und D verkehren express, die anderen beiden local. Auf dem gesamten
doppelstöckigen Streckenabschnitt wurden nur Localstops mit übereinanderliegenden
Seitenbahnsteigen vorgesehen, deren Ausgänge direkt auf den westlichen Bürgersteig der
Eighth Avenue münden. An der Station bei der 72nd Street liegt das
"Dakota"-Haus, eines der ältesten Gebäude dieser Gegend, das seinen Namen
dadurch erhielt, daß es zur Zeit seiner Erbauung für die New Yorker soweit entfernt lag,
wie der heutige Bundesstaat. Die ansonsten noble Residenz bekam 1980 traurige
Berühmtheit, als der Ex-Beatle John Lennon unmittelbar davor erschossen wurde. |
Der
nächste Bahnhof, 81st Street - Museum of Natural History, besitzt einen direkten
Ausgang in das Museum, das 1869 gegründet und bis 1899 als Gebäude errichtet, auf 50.000
Quadreatmetern Ausstellungsfläche einen ausführlichen Einblick in die nordamerikanische
Naturgeschichte gewährt. |
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Harmonisch eingebettet in die Umfassungsmauer des Central Park
wurde dieser Ausgang der Station Cathedral Parkway (110th Street) angelegt. |
Nach
weiteren drei Stationen, bei der 86th Street, der 96th Street sowie der 103rd
Street, kehrt die Eighth Avenue Line am Nordende des Central Park zur gewohnten
Trassengestaltung zurück, mit innenliegenden Expressgleisen und äußeren Localgleisen,
wofür das Expressgleis der nordwärtigen Richtung wieder über das Localgleis auf die
andere Seite wechselt. Es folgen noch zwei Stationen, Cathedral Parkway (110th Street) und
116th Street, bevor nach über fünf Kilometern Nonstopverkehr bei der 125th
Street auch die Expresslinien A und D wieder halten. Weiter Richtung Norden weitet
sich die Trasse sechsgleisig auf, wobei die Expressgleise - nun vier - in der Mitte
bleiben und die Localgleise ganz außen. Der Bahnhof an der 135th Street besitzt
äußere Seitenbahnsteige mit entsprechend großem Abstand zwischen beiden. Über eine
Vielzahl von Weichenverbindungen gestaltet sich schließlich die dreigleisige Ausfädelung
der Concourse Line, die vorerst unter der viergleisig weiterführenden Eighth Avenue Line
bleibt. Hinter dem in zwei Ebenen angelegten Bahnhof bei der 145th Street (oben wie
unten als Expresshalt ausgeführt) trennen sich die Strecken. Die Linien B und C gehen auf
die Concourse Line über, die Expresslinie A und die Locallinie C folgen weiter der Eighth
Avenue Line. Die Expressgleise gehen tiefer und verlaufen unter den beiden folgenden
Stationen ohne Halt hindurch. Nach 155th Street sowie 163rd Street
Amsterdam Avenue erreichen die Expressgleise wieder das obere Niveau, liegen nun aber
außen. Im Bahnhof 168th Street - Washington Heights enden die Localgleise (mit der
Linie C) innen, und führen weiter zum 174th Street Yard. Die bisherigen
Expressgleise setzen sich als zweigleisige Trasse fort. Zwischen den Stationen 175th
Street (als einzige dieses Abschnittes mit einem Inselbahnsteig) und 181st Street
unterquert die Strecke die Auffahrt zur George Washington Bridge, die einzige über den
Hudson führende Brücke im New Yorker Stadtgebiet. Die 1931 fertiggestellte, und 1959 bis
1962 um eine zweite Brückenebene erweiterte Hängebrücke ist 2650 Meter lang (die
Spannweite beträgt 1067 Meter; bis 1937 war sie die längste Brücke der Welt). |
Hinter der
Station 190th Street verläuft die Strecke unter dem Fort Tryon Park. Hier befindet
sich mit 76 Metern über dem Meeresspiegel der höchste Punkt Manhattans. Im nördlichen
Teil des Parks, auf einem Hügel, stehen die Cloisters, ein europäischer
mittelalterlicher Klosterkomplex, der unter Verwendung von Originalteilen alter Klöster
zwischen 1935 und 1938 erbaut wurde. |
Danach
weitet sich die Trasse erneut viergleisig auf. Außen verlaufen weiter die beiden
Streckengleise, innen befinden sich die Zufahrtsgleise zum 207th Street Yard.
Hinter Dyckman Street (200 Street) schwenken die Betriebsgleise aus, unterfahren
das Richtung Norden führende Streckengleis und tauchen hinter dem Broadway im
Werkstattgelände auf. Für die weiterführenden Gleise ist in 207th Street - Inwood Endstation;
der unter dem Broadway gelegene Bahnhof besitzt einen Mittelbahnsteig. |
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Concourse Line |
Die
dreigleisige Concourse Line entstand mit der Eighth Avenue Line und wurde am 1. Juli 1933
eröffnet. Sie verfügt in der Mehrzahl über Stationen mit Seitenbahnsteigen, nur die
Expresshalte wurden mit Inselbahnsteigen ausgeführt. Die Strecke (mit zwei Linien, B und
C) unterquert hinter der 155th Street den East River und schwenkt nach der 161st
Street Yankee Stadium in den Grand Concourse, eine der großen Ausfallstraßen
in der Bronx. An der Ecke 161st Street/ Grand Concourse befindet sich die Borough Hall des
Stadtbezirkes, der seinen Namen im übrigen nach dem ersten hier ansässig gewordenen
Siedler, dem Schweden Jonas Bronck, erhielt. |
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Die Station 145th
Street verfügt über zwei Ebenen, mit vier Gleisen für die Eighth Avenue Line auf
der oberen. Die untere Ebene der Concourse Line weist - bei gleicher Breite - ein Gleis
weniger auf, dadurch ergab sich dort eine unsymmetrische Gestaltung der Bahnsteige. |
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Es folgen
noch einmal drei Local Stops, an der 167th Street, der 170th Street sowie
bei 174th-175th Streets, darauf an der Tremont Avenue der erste
Expresshalt. Hinter 182nd-183rd Streets schließen sich gleich zwei Stationen, Fordham
Road und Kingsbridge Road, auch für die Expresszüge an. Danach teilt
sich das mittlere Expressgleis auf, unterfährt die beiden links und rechts
danebenliegenden Localgleise und mündet jeweils von außen in diese ein. Währenddessen
zweigt von den beiden bisherigen Localgleisen ein neues, in der Mitte verlaufendes Gleis
ab, so daß in Bedford Park Boulevard die Züge der Expresslinie D auf den
äußeren Gleisen halten, während die Linie B auf dem mittleren Gleis hier endet. An
dieses schließen sich die beiden Gleise zum Concourse Yard an, ein weiteres
dorthin zweigt aus nördlicher Richtung von der Concourse Line ab. Alle drei unterfahren
das westliche Gleis der Hauptstrecke sowie die oberirdische Jerome Avenue Line der IRT,
und kommen im Werkstattgelände zum Vorschein. In 205th Street Norwood endet
schließlich die Concourse Line; hinter dem Mittelbahnsteig befindet sich im Anschluß an
die beiden Streckengleise eine zweigleisige Kehranlage. |
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Fulton Street Line |
Genaugenommen
verläuft die Fulton Street Line unter der Fulton Street in Brooklyn. Da die Verbindung
dorthin, die südliche Verlängerung der Eighth Avenue Line, ohne eigenen Namen ist,
dafür aber entlang der Fulton Street in Manhattan verläuft, bietet sich die
Zusammenfassung beider Strecken unter einer gemeinsamen Bezeichnung an (dies nur zur
Erklärung, um Irritationen auszuschließen). |
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Die
Fortsetzung der Eighth Avenue Line nach Brooklyn (in Betrieb bis Jay Street seit
dem 1. Februar 1933) beginnt südlich von Canal Street mit der niveaufreien
Herausführung der Expressgleise. Beide überqueren das Richtung World Trade Center führende
Localgleis und bleiben anschließend westlich davon ebenfalls unter der Church Avenue. Am
Südende von Chambers Street (alle Stationen der Verbindungsstrecke nach Brooklyn
verfügen über Mittelbahnsteige) senkt sich die Trasse ab, um in einer relativ engen
Kurve in die Fulton Street einzuschwenken, dabei den Bahnhof World Trade Center unterfahrend.
Die zweigleisige Strecke (befahren von den Linien A und C) folgt der Fulton Street auf
deren ganzer Länge, bei Broadway Nassau deuten in der Station die
Tunnelröhren die bevorstehende Unterfahrung des East River an. Auf der anderen Seite,
nach Durchfahrung der Cranberry Street Tubes und unter der gleichnamigen Straße,
schließt sich die Station High Street Brooklyn Bridge an, ebenfalls mit
Röhrenquerschnitt. Daraufhin biegt die Strecke zur Jay Street ab, in die Trasse der
verlängerten Sixth Avenue Line, deren westliches Gleis dabei überquert wird. Der Bahnhof
Jay Street Borough Hall weist vier Gleise auf, von denen auf den mittleren
die Linien A und C verkehren und am Rand die Züge der Linie F der Sixth Avenue Line.
Hinter der Station trennen sich die Strecken und Linien wieder so, wie sie zusammenliefen.
Die Linie F folgt auf den äußeren Gleisen weiter der in die Smith Street übergehenden
Jay Street, über das östliche Gleis hinweg schwenken die mittleren Gleise in die
Schermerhorn Street, wo sie sich zusammen mit einer von der Smith Street kommenden
zweigleisigen Verbindungstrecke vereinigen. Die beiden zur Crosstown Line gehörenden
Verbindungsgleise legen sich unter dem von Jay Street ostwärts führenden Richtungsgleis
hindurch in die Mitte der Trasse der Fulton Street Line. Ganz außen kommen nochmals zwei
Gleise hinzu, so daß in den Bahnhof Hoyt-Schermerhorn Streets insgesamt sechs
Gleise einlaufen. Die Station besitzt in jeder Richtung zwei Mittelbahnsteige und ganz
außen je einen Seitenbahnsteig. Mit der Einstellung des Verkehrs auf der Stichstrecke
nach Court Street - hierfür dienten die beiden äußersten Gleise - wurden der
jeweils äußere Mittelbahnsteig sowie die Seitenbahnsteige geschlossen. Lediglich der
südliche Mittelbahnsteig diente später noch für Sonderfahrten. Der Bahnhof Court
Street, als westlicher Endpunkt der unter der Fulton Street (in Brooklyn!)
verkehrenden Localzüge geplant und heute das New York Transit Museum beherbergend,
verfügt über einen Mittelbahnsteig, an dem beide Gleise stumpf enden. Östlich der
Station Hoyt-Schermerhorn Streets gehen die Züge der Linie C auf die
außenliegenden Gleise über, die Linie A bleibt dagegen auf den mittleren. Die ganz in
der Mitte angeordneten Gleise der Crosstown Line, befahren von der Linie G, tauchen ab und
unterfahren das westwärts führende Local- und das Expressgleis der Fulton Street Line. |
Die
U-Bahn im Film
Wenn in New York Filme
gedreht werden, dann spielt darin meist auch die U-Bahn eine mehr oder weniger bedeutende
Rolle. In den ersten Jahren rückte vor allem die Hochbahn von Manhattan in den Schauplatz
des Geschehens. Bei seinem ersten Auftritt 1933 wütete King Kong auf der Third Avenue
Line und verursachte dort erhebliches Chaos (sein Kollege Godzilla tat es ihm 1998 gleich,
jedoch da es die Hochbahn ja nicht mehr gab stattdessen in den Tunneln der
PATH).
Zum Klassiker aller
U-Bahn-Filme avancierte die Verfilmung des Romans von John Godey: "The Taking of
Pelham 1-2-3" (in deutscher Fassung: "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn
1-2-3") mit Walter Matthau in der Hauptrolle. Der Stoff beschreibt die Entführung
eines vollbesetzten U-Bahn-Zuges, der die Station Pelham Bay Park um 1.23 Uhr
verläßt. Andere Filme, wie "French Connection", "Money Train" oder
"Subway Stories" benutzen ebenfalls das Thema U-Bahn als tragendes Motiv ihrer
Handlung. In den meisten Fällen taucht die U-Bahn auf der Leinwand eher im Hintergrund
auf, dafür aber in solchen Kino-Hits wie "Ghostbusters", "Crocodile
Dundee", "Jurassic Park The Lost World", "Stirb langsam
III" oder eben "Godzilla". Auch Alfred Hitchcock entdeckte die New York
Subway als Kulisse: in dem Film "The Wrong Man" von 1956 läßt er seinen
Hauptdarsteller Henry Fonda - er spielt einen Jazzmusiker - frühmorgens auf der Flushing
Line nach Hause fahren.
Als Drehort bieten sich vor
allem die stillgelegten Bahnsteige von Hoyt-Schermerhorn Streets und Court
Street (das heutige New York Transit Museum) sowie die dazwischen liegende
Stichstrecke an. Auch die sonst nicht genutzten unteren Ebenen in 9th Avenue, City
Hall (beide BMT) sowie 42nd Street (Eighth Avenue Line der IND) werden
anläßlich von Filmaufnahmen reaktiviert. Neuere Produktionen, wie "Mimic" von
1997, weichen schon mal auf andere Metrosysteme, z.B. Toronto aus (für "Money
Train" wurde sogar ein über ein Kilometer langes Tunnelstück in den kalifornischen
Filmstudios nachgebaut).
Für die Filmszenen kommen
ausgewählte Fahrzeuge zum Einsatz, meist ältere oder ausgemusterte Wagen. Einige erleben
bei dieser Gelegenheit ihren letzten Auftritt; sie werden für inszenierte Unfälle
"geopfert". Aber auch neuere Baureihen tauchen im Film auf. In "Subway
Stories" von 1998 spielen die Episoden im Inneren eines modernen U-Bahn-Wagens der
Serie R-68. Der Streifen bekam allgemein positive Resonanz, nur eines wußten die Kritiker
zu bemängeln: die Fensterscheiben des Zuges waren viel zu sauber und ohne einen Kratzer.
Auch das Fernsehen
entdeckte die New Yorker U-Bahn für sich. Eine ganze Folge der amerikanischen Kultserie
"I love Lucy" - gedreht in den fünfziger Jahren und noch in schwarzweiß -
widmet sich den Problemen, die einem während der Fahrt mit dem unterirdischen
Verkehrsmittel widerfahren können. Natürlich trotzt Lucy mit der ihr eigenen
Schlagfertigkeit allen Schwierigkeiten, nicht ohne dabei für erhebliche Aufregung und
Verwirrung bei allen Beteiligten zu sorgen. |
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"Wrong Side - Do not open!" - Nur noch bei
Filmdreharbeiten halten Züge an den stillgelegten äußeren Bahnsteigen in Hoyt-Schermerhorn
Streets. |
Die unter
der Brooklyner Fulton Street verlaufende viergleisige Trasse ersetzt die ehemalige
Hochbahnlinie der BMT. Die Strecke wurde am 9. April 1936 zwischen Jay Street bzw. Court
Street und Rockaway Avenue in Betrieb genommen. Der Trassenquerschnitt wurde
großzügig bemessen, an einigen Stellen wurden zusätzliche Tunnel für später geplante
Strecken eingebaut. Die Stationen besitzen für gewöhnlich Seitenbahnsteige, bei
Expresshalten sind Mittelbahnsteige vorhanden. |
Nach drei
Local Stops, Lafayette Avenue, Clinton-Washington Avenues sowie Franklin
Avenue, tauchen die äußeren Localgleise unter die Expressgleise ab, der Bahnhof Nostrand
Avenue verfügt über zwei Ebenen mit je zwei Seitenbahnsteigen, an denen alle Züge
halten. Im unteren Geschoß liegen die beiden Gleise weit auseinander und sind durch
Mauern abgetrennt. Der dazwischen liegende Raum sollte der geplanten Einbindung einer
weiteren Strecke dienen, über deren vorgesehenen Verlauf aber nichts genaueres bekannt
ist (der Ausbau stand im Zusammenhang mit dem 1929 vorgestellten Second System der IND).
Hinter Nostrand Avenue steigen die Localgleise wieder an, alle vier Gleise liegen
erneut nebeneinander. Nach Kingston-Throop Avenues, einem Localstop, folgt der
nächste Expresshalt bei Utica Avenue. Über den Bahnsteigen dieser Station sollte
ebenfalls einmal eine weitere Linie kreuzen; die Gleiströge der geplanten viergleisigen
Trasse sind gut zu erkennen. |
Zwei
Stationen für die Localzüge schließen sich an, Ralph Avenue und Rockaway
Avenue, dann halten die Expresszüge erneut. Vom Bahnhof Broadway - East New York
bestehen Umsteigemöglichkeiten zur BMT, sowie zur Long Island Railroad. Nach drei
weiteren Localstops, bei Liberty Avenue, Van Siclen Avenue und Shepherd
Avenue schließt hinter dem Bahnhof Euclid Avenue, einem Expresshalt, die
Ausfahrt zum Pitkin Yard an. Die zweigleisige Betriebsstrecke schwenkt zwischen den
Local- und Expressgleisen beider Richtungen aus und unterfährt diese. Der Pitkin Yard liegt
südlich der Hauptstrecke; eine weitere - ebenfalls zweigleisige - Verbindungsstrecke
vermittelt den östlichen Anschluß an die Fulton Street Line. Zwischen der Einmündung
der westlichen und der östlichen Betriebsgleise befindet sich ein nur zweigleisiger
Abschnitt, und eine Station, Grant Avenue (mit einem Inselbahnsteig). Er stellt den
Anschluß der unterirdischen Fulton Street Line zur ehemaligen BMT-Hochbahnstrecke entlang
der Liberty Avenue her. Vor Verlassen des Tunnels mündet die östliche Verbindungskurve
vom Pitkin Yard in die Trasse; das äußere, stadtauswärts führende Streckengleis
wird von dem Richtung Werkstatt führenden Betriebsgleis unterfahren. Die Stationen des
von der Hochbahn übernommenen dreigleisigen Abschnittes weisen durchweg Seitenbahnsteige
auf. Die IND-Züge fahren hier seit dem 29. April 1956 (zwischen Euclid Avenue und Lefferts
Boulevard). Der Endpunkt der Fulton Street Line verschob sich schon vorher
etappenweise Richtung Osten; am 30. Dezember 1946 erfolgte die Verlängerung von Rockaway
Avenue bis East New York und am 28. November 1948 bis Euclid Avenue. |

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Nach 80th
Street (Hudson Street), 88th Street (Boyd Avenue) und Rockaway Boulevard erweitert
sich die Trasse viergleisig und zweigt sich auf. Die Züge der Linie A verkehren sowohl
auf den mittleren Gleisen Richtung Far Rockaway, als auch auf den äußeren weiter
über der Liberty Avenue geradeaus, wobei das südliche Gleis über die als "Rockaway
Line" bezeichnete Strecke hinwegführt. Zwischen die beiden verbliebenen Gleise legt
sich erneut ein drittes Gleis, das jedoch nur für Betriebszwecke verwendet wird. Hinter
den beiden Stationen 104th Street (Oxford Avenue) und 111st Street (Greenwood
Avenue) reduziert sich die Trasse auf die beiden Streckengleise, die in Lefferts
Boulevard an einem Mittelbahnsteig enden. |
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Rockaway Line |
Die
Rockaway Line wurde am 28. Juni 1956 für die U-Bahn eröffnet. Der vorläufige Endpunkt
des östlichen Streckenastes auf Rockaway, Wavecrest, verschob sich am 16. Januar
1958 nach Far Rockaway. Die Strecke führt, von der Fulton Street Line kommend,
Richtung Süden am Aqueduct Racetrack, einer Pferderennbahn vorbei. Die
gleichnamige Station besitzt an der dreigleisig aufgeweiteten Trasse nur an dem äußeren,
stadteinwärts führenden Gleis einen Bahnsteig, Richtung Far Rockaway existiert
keine Ausstiegsmöglichkeit. Um den Rennplatz zu erreichen, müssen die Besucher bis zum
nächsten Bahnhof, Aqueduct - North Conduit Avenue durchfahren. Hier liegen bereits
vier Gleise, wovon aber nur drei benutzt werden. Eines der beiden mittleren Gleise ist
inzwischen teilweise unter der Vegetation verschwunden oder nur noch als Planum vorhanden.
Ansonsten befinden sich an der Strecke außer an den Endstationen, wo je ein
Mittelbahnsteig vorhanden ist - durchweg Seitenbahnsteige. Expresshalte sind nicht
möglich - heutzutage aber auch nicht erforderlich. In Howard Beach JFK besteht
Busanschluß zum Flughafen. Der John F. Kennedy Airport, ursprünglich hieß er Idlewild
Airport, wurde in den Jahren 1942 bis 1948 angelegt und in den folgenden Jahren mehrfach
vergrößert. Heute erreicht dessen Fläche ein Areal, das der Größe Manhattans südlich
der 42nd Street entspricht. Besonders sehenswert sind das TWA-Empfangsgebäude sowie das
Terminal der ehemaligen PanAmerican Airways. |

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Was ist eine U-Bahn? - Angesichts solcher Bilder (wie hier von
der Rockaway Line südlich von Broad Channel) fallen Definitionen schwer. |
Daraufhin
folgt der längste Stationsabstand im gesamten New Yorker U-Bahnnetz. Die Strecke
überquert die Jamaica Bay auf einem Damm; bevor das Festland verlassen wird, kommen die
vier (bzw. heute drei) Gleise zu einer zweigleisigen Trasse zusammen. Auf der durch
Aufschüttung vergrößerten Insel Goose Island (nebenbei entstand u.a. ein ausgedehntes
Vogelschutzgebiet) halten die Züge nach über fünf Kilometern Fahrt bei der Station Broad
Channel. Nach weiteren knapp zwei Kilometern über das Wasser wird die Insel Rockaway
erreicht; in einem Gleisdreieck verzweigt sich die Rockaway Line in die beiden
zweigleisigen Äste nach Far Rockaway und Rockaway Park. Das nach Far
Rockaway führende Gleis unterfährt das von Rockaway Park kommende Gegengleis,
beide Streckenteile sind außerdem durch ein Gleis direkt miteinander verbunden. Die Züge
der Linie A verkehren in der Regel nach Far Rockaway; zwischen Rockaway Park und
Broad Channel vermittelt eine Shuttle-Linie den Anschluß; wie die Verbindungen Prospect
Park - Franklin Avenue der BMT und Times Square Grand Central der
IRT ebenfalls als Linie S bezeichnet (interessanterweise kehren die Shuttle-Züge nicht in
Broad Channel, sondern fahren leer weiter bis zum Beginn des viergleisigen
Abschnittes bei Howard Beach; dadurch werden Behinderungen für die durchgehenden
Züge vermieden). Richtung Far Rockaway befinden sich an der auf einem Damm
verlaufenden Strecke fünf in ihrer Art und in ihrem Namen fast gleichartige Stationen,
die in der Reihenfolge Beach 67th Street (Gaston Avenue), Beach 60th Street
(Straiton Avenue), Beach 44th Street (Frank Avenue), Beach 36th Street
Edgemere und Beach 25th Street Wavecrest hintereinander
anschließen. Von der Endstation Far Rockaway - Mott Avenue, wo beide Gleise
am Prellbock enden, sind es einige hundert Meter bis zum ebenerdigen Bahnhof Far
Rockaway der Long Island Railroad. Dieser wurde aus dem Zentrum von Far Rockaway
verbannt und befindet sich heute in relativ ungünstiger Lage in einer der benachbarten
Seitenstraßen. |
Auch der
westliche Streckenast verläuft auf einem Damm, hier werden die Straßen hochgezählt.
Nach drei Stationen, Beach 90th Street - Holland, Beach 98th Street
Playland und Beach 105th Street - Seaside, senkt sich die Trasse auf
Straßenniveau herab, die beiden Gleise enden im Bahnhof Rockaway Park - Beach 116th
Street. Nördlich schließt sich der Rockaway Park Yard an, südlich ein
zusätzliches Abstellgleis. |
Die
Landspitze Rockaway (bestehend aus den Ortsteilen Rockaway Beach, Arverne, Edgemere und
Far Rockaway) bekam ihren Namen von den Indianern "Rechouwhacky". Mitte
des 17. Jahrhunderts ließen sich die ersten Europäer, erst Holländer, dann Engländer,
hier nieder. Um 1830 wurde Rockaway von den New Yorkern als Erholungsort entdeckt. Durch
seine isolierte Lage nur private Fähren stellten einen Verbindung nach Brooklyn
her entwickelte sich die Gegend zur bevorzugten Sommerresidenz der wohlhabenden
Bürger, die weitgehend unter sich bleiben wollten. Durch den Anschluß an die Eisenbahn
(1892) und mehr noch durch die Herstellung einer Straßenverbindung (1925) wurde Rockaway
für immer mehr Schichten der New Yorker Bevölkerung erreichbar, und verlor dadurch
seinen noblen Charakter. Die Flucht in die Vororte in den fünfziger Jahren führte auch
auf Rockaway zur Verwirklichung von Großprojekten, für die heutzutage schon wieder
Sanierungsbedarf besteht. |
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Die Linie A
ist mit ihrem Zuglauf von der 207th Street in Manhattan bis Far Rockaway die
längste aller U-Bahnlinien in New York, gleichzeitig ist sie eine der schnellsten. Für
die 51,9 Kilometer werden 100 Minuten benötigt, was einer durchschnittlichen
Reisegeschwindigkeit von 31,1 km/h entspricht. Erreicht wird dieser Spitzenwert durch den
Expressverkehr in Manhattan und in Brooklyn. Auch die kürzere Relation 207th Street -
Lefferts Boulevard, mit 37,9 Kilometern und 76 Minuten Fahrzeit, stellt mit 29,8 km/h
noch ein beachtliches Ergebnis dar. Die Züge verkehren abwechselnd nach Lefferts
Boulevard oder Far Rockaway, manche zur Rush Hour auch bis Rockaway Park.
Am Wochenende wird der Abschnitt in Brooklyn nur local befahren. Tagsüber in der Woche
verdichtet die Linie C den Zugabstand auf der 30,2 Kilometer langen Strecke zwischen der 168th
Street in Manhattan und Euclid Avenue in Brooklyn. Da deren Züge überall
halten, fällt mit 64 Minuten Fahrzeit und 28,3 km/h die Reisegeschwindigkeit geringer
aus. Am Wochenende bleibt die Linie C innerhalb Manhattans und bedient nur den Abschnitt
von der 168th Street bis World Trade Center. Für die mit 15,6 Kilometern
nur halb so lange Strecke wird auch etwa nur die Hälfte der Fahrzeit benötigt, 35
Minuten, die Geschwindigkeit ist mit 26,8 km/h etwas langsamer. |
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weiter |
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