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Queens Boulevard Line |
Die Queens
Boulevard Line wurde abschnittsweise eröffnet. Zwischen 50th Street (an der Eighth
Avenue Line) und Roosevelt Avenue in Jackson Heights fuhren die Züge bereits seit
dem 19. August 1933. Am 31. Dezember 1936 erfolgte die Verlängerung bis Kew Gardens,
am 24. April 1937 bis 169th Street. Der heutige Endpunkt 179th Street
existiert erst seit dem 10. Dezember 1950. |
Die in
Midtown Manhattan von der Eighth Avenue Line abzweigende Strecke verläuft unter der 53rd
Street auf zwei richtungsweise aufgeteilten Ebenen. Auf der unteren liegen zwei Richtung
Osten führende Gleise, das von Süden einmündende Gleis liegt nördlich, das aus
Richtung Norden von der Eighth Avenue Line kommende Gleis führt darüber hinweg und
schließt südlich an. Eine Etage darüber befinden sich die Gleise der Gegenrichtung,
deren Anordnung sich analog verhält. Hinter der Station Seventh Avenue, mit je
einem Bahnsteig pro Geschoß, trennen sich die Gleise wieder. Die beiden südlich
gelegenen Richtungsgleise schwenken zur Sixth Avenue Line Richtung Downtown Manhattan ab,
ihr folgen die Linien B und D. Dafür kommen von der Sixth Avenue Line zwei neue Gleise
und die Linie F hinzu, die aber direkt in die beiden unter der 53rd Street bleibenden
Gleise der Linie E einmünden. Die nur noch zweigleisige Strecke bleibt doppelstöckig, im
Bahnhof Fifth Avenue halten am oberen Bahnsteig die von Queens kommenden Züge, am
unteren die dorthin fahrenden. Am Westausgang der Station, auf der Nordseite der 53rd
Street, befindet sich das Museum of Modern Art (MOMA), gegründet 1929, mit dem heutigen
Bau aus dem Jahre 1939. Hier werden in einer Dauerausstellung rund 20.000 Gemälde,
Grafiken und Zeichnungen sowie im Sculpture Garden bildhauerische Kunstwerke gezeigt;
lohnenswert sind weiterhin die thematischen Sonderausstellungen. Auf der östlichen
Straßenseite der Fifth Avenue, an der Ecke der 50th Street, steht die St. Patricks
Cathredral. Von 1858 bis 1888 für den katholischen Erzbischof von New York errichtet,
verliert der neugotische Bau, dessen Türme immerhin stattliche 100 m erreichen, etwas an
Imposanz durch die in jüngster Zeit in unmittelbarer Nachbarschaft hinzugekommenen
Hochhäuser. |
Bei der
Station Lexington-Third Avenues befinden sich beide Gleise wieder in einer Ebene,
der Bahnsteig liegt tief unter der Erde, da sich die 53rd Street Tubes unter dem East
River anschließen. Auf Long Island halten die Züge der Linien E und F das erste Mal bei
der 23rd Street (Ely Avenue). Die gesamte durch Queens verlaufende Strecke besitzt
nur bei den Expresshalten (auf dem viergleisigen Abschnitt) Mittelbahnsteige, sonst sind
Seitenbahnsteige vorhanden. Die Strecke verläuft weiter unter der Jackson Avenue, rechts
und links kommen die beiden Gleise der Crosstown Line hinzu. Im viergleisigen Bahnhof Queens
Plaza verkehren innen die Linien E und F, außen die Linie G, sowie die über die
unterirdische Verbindung zur Crosstown Line vom Netz der BMT hinzugekommene Linie R. Die
Trasse setzt sich viergleisig unter dem Northern Boulevard fort, hinter 36th Street
trennen sich Local- und Expressgleise. Während letztere weiter direkt dem Northern
Boulevard folgen, machen die beiden Localgleise - das stadtauswärts führende überquert
dabei die beiden Expressgleise - einen Umweg über die Steinway Street und erschließen
das südliche Astoria. Hinter der Station Steinway Street schwenkt die Trasse in
einer rechtwinkligen Kurve unter den Broadway von Queens. Nach den beiden Haltepunkten 46th
Street und Northern Boulevard kommen die Expressgleise wieder hinzu, wobei das
südliche Localgleis über die vom Northern Boulevard einmündende Strecke hinwegführt.
Die vorerst unter dem Broadway weiterführende Trasse bleibt bis zu ihrem Ende
viergleisig. Hinter der Station 65th Street folgt mit Roosevelt Avenue - Jackson
Heights der erste Halt auch für die Expresslinien E und F seit Queens Plaza. Jackson
Heights, ein zur Jahrhundertwende noch weitgehend unbebautes Gebiet, entstand ab 1909 als
Wohnviertel nördlich von Woodside, zusammen mit East Elmhurst bis an die Flushing Bay
heranreichend. Dort wurde in den dreißiger Jahren der nach dem ehemaligen New Yorker
Bürgermeister La Guardia (1882-1947) benannte Flughafen ins Wasser gebaut. 1940
eröffnet, besitzt er trotz der beiden großen Flughäfen "John F. Kennedy" und
Newark nach wie vor Bedeutung im Inlandsflugverkehr; zum La Guardia Airport verkehren
Zubringerbusse vom Bahnhof Roosevelt Avenue - Jackson Heights. Über dem heute
benutzten Bahnsteiggeschoß befindet sich ein weiteres. Für eine 1929 geplante
viergleisige Strecke nach South Jamaica und Rockaway, die hier von der Queens Boulevard
Line abzweigen sollte, wurde ein zusätzlicher Mittelbahnsteig über den vorhandenen
vorgesehen, an dem die mittleren Gleise enden sollten. Für die Localgleise, die in die
Queens Boulevard Line einmünden sollten, wurden Rampen angelegt, die östlich des
Bahnhofes noch zu sehen sind. Die im Rohbau erstellte Trasse ist heute an der 78th Street,
wo sie südlich abschwenkt, vermauert. |
An der Elmhurst
Avenue - hier fahren die Expresszüge allerdings durch - besteht Umsteigemöglichkeit
zur Zweigstrecke der Long Island Railroad nach Port Washington. Bei der nächsten Station,
Grand Avenue - Newtown, wie auch die drei folgenden nur von Localzügen bedient,
wechselt die Trasse unter den Queens Boulevard. Die den Bezirk durchquerende Hauptachse
führt in Verlängerung der Queensboro Bridge von Long Island City bis Jamaica. Wie bei
der U-Bahn darunter, so sind die Straßenfahrbahnen auf einem Großteil der Strecke
entsprechend ihrer Verkehrsfunktion aufgeteilt. Es existieren getrennte Durchgangs- und
Anliegerfahrbahnen, mit bis zu 12 Spuren insgesamt. An der Einmündung des Broadway in den
Queens Boulevard befindet sich eine Zweigstelle des Kaufhauses Macys. Der 1965
errichtete Bau fällt durch seinen kreisrunden Grundriß auf, um den eigentlichen
Verkaufsbereich im Inneren schließt sich ein äußerer Ring aus mehrgeschossigen
Parkdecks an. Außer Macys existieren in dessen Nähe noch weitere Einkaufszentren,
worauf auch der Name der Station, Woodhaven Boulevard - Queens Mall, hinweist. Der
amerikanische Begriff "Mall" ist im Deutschen vergleichbar mit Fußgängerzone
oder Einkaufsmeile. Der Bahnhof wurde so angelegt, daß eine spätere Erweiterung zur
Expressstation möglich ist. In dem Falle könnten die beiden Localgleise an den Rand
gelegt, und statt der beiden Seitenbahnsteige zwei Mittelbahnsteige eingebaut werden.
Allerdings bleibt es faglich, ob davon jemals noch Gebrauch gemacht wird. Hinter 63rd
Drive - Rego Park, wiederum ein Localstop, schließen sich östlich der Station
abermals zwei vorsorglich eingebaute Tunnelrampen an, die von der gleichen Planung aus dem
Jahre 1929 (dem "Second System") wie bei Jackson Heights stammen. Hier sollte
eine zweigleisige Verbindung abzweigen, die parallel zur Long Island Railroad in Richtung
Rockaway verlaufen sollte. Die Eisenbahnstrecke wurde vor Jahrzehnten stillgelegt und auf
dem südlichen Abschnitt durch die Rockaway Line der IND ersetzt, so daß die
U-Bahnstrecke auf dem nördlichen Teil kaum noch relevant ist. |
Nach der
Station 67th Avenue folgt 71-Continental Avenues - Forest Hills, ein
Expresshalt. Hier kommt die Queens Boulevard Line der parallel verlaufenden Main Line der
Long Island Railroad am nächsten; zu deren Bahnhof Forest Hills besteht nur ein
kurzer Fußweg. Forest Hills, am Ende des vorigen Jahrhunderts als östliche Erweiterung
von Elmhurst gegründet, wurde bevorzugtes Wohnviertel der betuchten Einwohner New Yorks.
Ein Drittel der Häuser entstand in typisch englischer Architektur wie dem Tudor- oder
Georgianischen Stil. Die von den Holländern als "Whiteput", später Whitepot
bezeichnete Gegend, ehemals indianisches Siedlungsgebiet, war während des amerikanischen
Unabhängigkeitskrieges Schauplatz blutiger Kämpfe. |
Hinter dem
Bahnhof Forest Hills weitet sich die Trasse sechsgleisig auf, zwischen den Local-
und Expressgleisen taucht jeweils ein Gleis pro Richtung zu einer tiefergelegenen Ebene
ab. Bei gleichzeitiger Verdopplung der Gleisanzahl verläuft diese parallel unter der
Queens Boulevard Line. Die Station 75th Avenue, mit vier Gleisen und
außenliegenden Bahnsteigen, liegt direkt über noch einmal vier Gleisen, von denen die
beiden mittleren weiter östlich stumpf enden, die äußeren Gleise dagegen zum Jamaica
Yard der IND führen. Zur Weltaustellung 1939 fuhren über diese Verbindung auch die
Züge der zeitweilig existierenden Strecke nach Flushing. |
Die
Betriebswerkstatt der Queens Boulevard Line, der Jamaica Yard, liegt eingebettet in
der Landschaft der südlichen Ausläufer des Corona Park. Die viergleisige Zufahrt zur
Werkstatt - zwei Gleise stellen den östlichen Anschluß zur Queens Boulevard Line her -
überquert nach Verlassen des Tunnels den Grand Central Parkway. Die ursprünglich
vierspurige und nur für PKW zugelassene Autobahn wurde 1936 angelegt, um eine bequeme
Verbindung zu den Stränden von Jones Beach auf Long Island anzubieten; gleichzeitig
sollte das Autofahren zum Erlebnis werden. Jedem motorisierten New Yorker bot sich diese
Möglichkeit und jeder nutzte sie, so daß der Grand Central Parkway bereits im
Eröffnungsjahr seinen ersten Superstau erlebte. Robert Moses, New York Park Commissioner
in den zwanziger und dreißiger Jahren und in seiner Funktion geistiger Vater der
Parkways, besänftigte die ihres Vergnügens beraubten Autofahrer mit dem Versprechen, den
Bau weiterer Autobahnen zur Entlastung der bereits vorhandenen voranzutreiben. Inzwischen
ist der Stau, außer in den frühen Morgenstunden, zur Dauererscheinung geworden, und das,
obwohl der Grand Central Parkway mittlerweile sechs Fahrspuren aufweist. |
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Der Grand Central "Park"-way macht seinem Namen alle
Ehre; aber auch der Jamaica Yard (oben die Zuführungsgleise) ist inzwischen von dichten
Bäumen umgeben. |
Die Linie
E, die hinter Forest Hills weiterhin die mittleren Expressgleise befährt, während
die Linie F auf die äußeren Localgleise übergeht, hält zum ersten Mal wieder im
Bahnhof Union Turnpike - Kew Gardens. Auch hier befindet sich eine Etage tiefer ein
weiterer Tunnel, jedoch ohne Bahnsteige. Dieser nimmt die beiden östlichen
Anschlußgleise vom Jamaica Yard auf, die im Anschluß an die Station zwischen den
jeweiligen Local- und Expressgleisen auftauchen und in diese einmünden. Oberhalb des
Bahnhofes, an der Nordseite des Queens Boulevard, befindet sich die Queens Boro Hall, das
Rathaus des Bezirkes. Kew Gardens entstand 1869 als Ausgliederung aus dem südlich
angrenzenden Stadtteil Richmond Hill, und erhielt seinen Namen als Andenken an die
Königlichen Botanischen Garten von Kew in London. Auch die Straßen wurden nach
englischen Ortschaften benannt, die Häuser im englischen und Kolonialstil errichtet. Kew
Gardens Hills, das nördlich an Kew Gardens anschließt, wurde erst nach der Eröffnung
der U-Bahnstrecke in den dreißiger Jahren als Wohnviertel angelegt. Von der guten
Verkehrsanbindung profitierend, wurden in kurzer Zeit mehr als 1.200 Häuser errichtet,
weitere kamen später hinzu. In den sechziger Jahren ließen sich die orthodoxen Juden aus
Brooklyn in Kew Gardens Hills nieder, heute gehört ihnen ein Großteil der Geschäfte in
dem Viertel. |
Zwischen
Kew Gardens und Kew Gardens Hills, an der Südspitze des Corona Park, trifft seit den
dreißiger Jahren der Grand Central Parkway auf den Union Turnpike sowie den Interborough
Parkway. Das entstandene Autobahnkreuz wurde aufgrund seiner Form von den New Yorkern
"Pretzel" getauft. Von der "Brezel", so die deutsche Übersetzung, ist
nicht mehr viel zu sehen, heutzutage überdeckt der Van Wyck Expressway mit zusätzlichen
Anschlußkurven die ursprüngliche Struktur. Östlich davon, zwischen Grand Central
Parkway und Union Turnpike, Main Street und Parsons Boulevard, befindet sich Parkway
Village, das 1946 als Wohnsiedlung der UN-Angestellten entstand. Die noch junge UNO, die
in Flushing Meadow - Corona Park auf dem ehemaligen Gelände der Weltaustellung ihr
Quartier beziehen sollte, richtete sich dort jedoch nur provisorisch ein und zog 1952/53
schließlich an ihren jetzigen Standort. Parkway Village blieb allerdings der Wohnort der
Angestellten, wo Dutzende von Nationalitäten Tür an Tür nebeneinander leben. |
Über den
Grand Central Parkway hinweg, südlich von Parkway Village, erstreckt sich Briarwood. Die
U-Bahnstrecke verläuft, den Queens Boulevard verlassend, neben dem Van Wyck Expressway;
mit der zugehörigen Station Van Wyck Boulevard. Im östlichen Anschluß schwenken
erneut zwei Gleise zwischen den Local- und Expressgleisen aus, führen unter der
Hauptrasse hindurch weiter entlang des Van Wyck Boulevard und münden nach einer Station, Jamaica
- Van Wyck (mit einem Mittelbahnsteig), in das obere Geschoß der doppelstöckigen
Neubautrasse nach Jamaica Center ("Archer Avenue Line"). Diesen Abschnitt
befährt die Linie E. |
Die Linie F
folgt der Queens Boulevard Line, die bis zu ihrem östlichen Ende weiter unter der
Hillside Avenue verläuft. Obwohl die Trasse viergleisig bleibt, verkehren alle Züge auf
den äußeren Gleisen, die Expressgleise dienen nur Betriebszwecken. Hinter der Station Sutphin
Boulevard folgt Parsons Boulevard, nochmals ein Expresshalt. Nach einer
weiteren Station, 169th Street, enden die Züge an der 179th Street. Die
beiden Expressgleise münden östlich des Bahnhofes in eine unterirdisch gelegene
viergleisige Kehranlage, die beiden Localgleise in eine ebensolche Anlage eine Etage
tiefer. |
Der
Stadtteil Hollis, südöstlich bzw. mit seinem nördlichen Teil Holliswood östlich der
Endstation der Queens Boulevard Line gelegen, wurde wie Jamaica durch die Holländer 1656
den Jameco-Indianern abgekauft. Die Bebauung setzte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
ein. Frederick W. Dunton, neuer Eigentümer des Geländes, benannte es nach einem Ort in
seiner Heimat New Hampshire. Die Straßen zwischen der Hillside Avenue und der Eisenbahn
erhielten von ihm ursprünglich Namen alter Indianerstämme. Dunton, der sich auch in
Astrologie versuchte, besaß eine Vorliebe für alles "runde". So legte er die
Straßen in Holliswood in Kurven an, desweiteren enthielt jeder Straßenname mindestens
einmal den Buchstaben "o", wie Palermo Street, Pompeii Avenue oder Dunton
Avenue. |
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In Forest
Hills setzen die Züge der beiden local verkehrenden Linien G und R aus. Die Linie R,
von Bay Ridge kommend, benötigt 82 Minuten für die 34,6 Kilometer lange Strecke. 24,9
Kilometer entfallen auf das BMT-Netz, die restlichen 9,7 Kilometer auf die Queens
Boulevard Line der IND. Hier erreichen die durchweg local verkehrenden Züge mit 29,1 km/h
eine deutlich höhere Reisegeschwindigkeit als auf dem Abschnitt der BMT mit nur 24,1
km/h. Insgesamt liegt der Durchsschnittswert bei 25,3 km/h. |
Die Linie E
benötigt für die 25 Kilometer lange Strecke von World Trade Center bis Jamaica
Center 49 Minuten und erreicht, da sie in Queens zwischen Queens Plaza und Kew
Gardens express verkehrt, eine mittlere Reisegeschwindigkeit von 30,6 km/h. |
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