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Auch
westlich des Hudson River setzte schon frühzeitig eine Besiedlung des Gebietes ein.
Zuerst ansässig wurden Indianer vom Stamm der Delawaren. Holländer kauften ihnen 1630
das Land ab, kurz danach wurden die ersten Häuser auf der schmalen Landzunge zwischen
Hackensack River und Hudson errichtet. Bergen, das heute mit der städtischen Struktur von
Jersey City verschmolzen ist, entwickelte sich von einer dörflichen Ansiedlung zur
Kleinstadt. Ende des 17. Jahrhunderts übernahmen die Engländer die holländischen
Besitzungen, es kam zur Festlegung neuer Grenzen und zur Bildung des Bergen County. Auch
im Landesinneren hielten die Europäer Einzug. Puritaner gründeten 1665 Newark, ihre
Herrschaft war aber nicht von allzu langer Dauer. Recht bald folgten andere Siedler, die
mit den Prinzipien des Calvinismus wenig gemein hatten, so daß die Kirche mehr und mehr
an Einfluß verlor. Allmählich setzte in Newark die Industrialisierung ein,
Baumwollmanufakturen entstanden; den Ruf als Industriestandort begründete indes die
Lederverarbeitung. Die Fertigstellung des Morris Kanals, sowie der Anschluß an die
Eisenbahn begünstigten die Entwicklung und führten 1836 schließlich zur Verleihung des
Titels "City of Newark". Anfang des 19. Jahrhunderts kam ein weiterer
Wirtschaftszweig hinzu, das Bankengewerbe, das 1804 mit der Newark Banking Company seinen
Anfang nahm. |
Jersey
City, 1838 als selbständige Verwaltungseinheit im Bergen County geschaffen, übertraf
bald die umliegenden Orte an Bedeutung, ein Aufstieg, der 1870 in der Gründung der
"City of Jersey City" gipfelte, worin die Town of Bergen, die Town of Hudson
(gegründet 1852) sowie später Greenville (gegründet 1863 - beigetreten 1873) aufgingen.
Auch nördlich von Jersey City begann eine flächenhafte Bautätigkeit. Hoboken, 1784 von
den Indianern erworben, profitierte von der Nähe zu New York und der Einrichtung von
Fährverbindungen. Einige über den Atlantik nach Europa verkehrende Dampfschifflinien
machten später hier fest, gleichzeitig entstanden Schiffswerften, die mehrere Tausend
Arbeiter beschäftigten. Um die Jahrhundertwende stieg die Bedeutung als Verkehrsknoten
enorm, verschiedene Eisenbahngesellschaften, so auch die Delaware, Lackawanna &
Western Railroad, legten ihren Endbahnhof in Hoboken an. |
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Vor diesem
Hintergrund entstand in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts die Idee, einen Tunnel
unter dem Wasser zu bauen, durch den die Züge dann direkt nach Manhattan gelangen
könnten. Die Hudson Tunnel Railroad Company wurde gegründet und bald darauf mit den
Arbeiten begonnen. 1874 kam es zu einer Unterbrechung, als die Delaware, Lackawanna &
Western Railroad, die eine eigene Fähre über den Hudson betrieb, die unliebsame
Konkurrenz witterte und erfolgreich dagegen intervenierte. 1879 konnte das Vorhaben
weitergeführt werden, jedoch nur für eine kurze Zeit. Eine Explosion, bei der 20
Arbeiter getötet wurden, zwang erneut zur Einstellung aller Arbeiten. Nach zehnjähriger
Pause startete man 1889 nochmals einen Versuch; Finanzprobleme der Hudson Tunnel Railroad
Company ließen das Vorhaben im Jahre 1892 aber endgültig scheitern. |
Nun
erschien eine neue Person auf der Bildfläche. William G. McAdoo (1863-1941), ein junger
Rechtsanwalt aus Chattanooga, Tennessee, der sich schon bei der Elektrifizierung der
Knoxville Street Railroad einen Namen gemacht gemacht hatte, dachte unabhängig von den
Tunnelbauversuchen über eine Unterquerung des Hudson River nach. Seiner Auffassung nach
sollten aber nicht die Eisenbahnen direkt, sondern eine elektrische Schnellbahn die
Verbindung von den Endbahnhöfen in Jersey City nach Manhattan herstellen. McAdoo, der es
verstand, finanzkräftige Quellen von seinen Ideen zu überzeugen, tat sich mit der
bankrotten Hudson Tunnel Railroad Company zusammen und legte einen Plan vor, der unter
Verwendung der halbfertigen Tunnelröhre eine Strecke vom Bahnhof der Delaware, Lackawanna
& Western Railroad in Hoboken zur 33rd Street in Midtown Manhattan vorsah. Die
Bauarbeiten begannen 1902; zusätzlich wurde ein weiterer Tunnel unter dem Hudson zwischen
dem Bahnhof Exchange Place der Pennsylvania Railroad in Jersey City und Downtown
Manhattan vorangetrieben. An der Cortlandt Street entstand der Endbahnhof, Hudson
Terminal, mit einem doppeltürmigen, 22-stöckigen Bürogebäude oberhalb der
Gleisanlagen. Noch vor der Eröffnung der ersten Strecke dachte man über eine
Verlängerung in Manhattan nach, einmal von der 9th Street nach Astor Place,
sowie von der 33rd Street zur Grand Central Station. Diese Vorhaben wurden
aber zugunsten einer Streckenerweiterung in New Jersey wieder fallengelassen. Zwischen den
beiden Bahnhöfen der Delaware, Lackawanna & Western und der Pennsylvania Railroad
entstand eine Querverbindung, die bei Pavonia Avenue als dritten auch den Bahnhof
der Erie Railroad an das Schnellbahnnetz anschloß. |
In einer
feierlichen Zeremonie konnte am 25. Februar 1908 der erste Streckenabschnitt zwischen Hoboken
und 19th Street in Betrieb genommen werden. Am 10. Juni erfolgte die
Verlängerung bis zur 23rd Street, ein Jahr später, am 19. Juli 1909 wurde
schließlich die zweite Strecke vom Hudson Terminal nach Exchange Place eingeweiht.
Die Eröffnung der Verbindung zwischen Hoboken und Exchange Place fand am 2.
August des gleichen Jahres statt, damit war das unterirdische Streckennetz im wesentlichen
komplett. Am 10. März 1910 wurde der Tunnel unter der Sixth Avenue von der 23rd Street
bis zur 33rd Street verlängert, mit einem heutzutage nicht mehr existierenden
Zwischenhalt bei der 28th Street (auch bei der 19th Street befand sich bis
1954 eine Station, die aber im Zuge der Erhöhung der Reisegeschwindigkeit und auf Grund
der Nähe der angrenzenden Bahnhöfe geschlossen wurde). Ebenfalls im Jahre 1910, am 6.
September, erfuhr der westliche Streckenast von Exchange Place bzw. Pavonia/Newport
bis Grove Street eine Erweiterung um eine Station. |
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An der 33rd Street stößt die PATH am weitesten nach
Norden, in das Zentrum von Midtown Manhattan vor. Unter und neben der Bahnhofsanlage
befinden sich die Gleise der Sixth Avenue Line der IND. |
Der
nördliche der beiden Unterwassertunnel, zwischen Hoboken und Midtown Manhattan, besitzt
eine Länge von etwa 1,7 Kilometer, und erreicht eine maximale Tiefe von 29,5 Metern unter
der Wasseroberfläche. Der näher an der Mündung des Hudson gelegene Tunnel, ebenso lang
wie der andere, liegt bis zu 27,4 Metern tief, 4,5 bis 12 Meter unter dem Flußbett. Beide
Tunnel bestehen aus je zwei einzelnen Röhren mit einem Durchmesser von 4,64 Metern, die
in einem Abstand von mindestens neun Metern nebeneinander verlaufen. Da das Hudson
Terminal in einer Schleifenfahrt bedient wird, gabeln sich die beiden südlichen
Tunnelröhren in Richtung Manhattan auf, in der Mitte des Flusses beträgt die Entfernung
zwischen beiden bereits 73 Meter. Die Energie wird von einer seitlichen Stromschiene
abgenommen, die Spannung beträgt wie bei der IRT 650 Volt. Auch der Wagenpark entstand in
Anlehnung an die Fahrzeuge der New Yorker U-Bahn; erste Probefahrten erfolgten 1907 auf
der Second Avenue Line der Hochbahn in Manhattan. Alle Stationen besitzen eine
Bahnsteiglänge von 112 Metern und beschränken sich im Normalfall auf die beiden
Hauptgleise, mit entweder einem Mittelbahnsteig (Grove Street, Pavonia/Newport,
Christopher Street, 9th Street) oder zwei äußeren Seitenbahnsteigen (14th
Street, 19th Street, 23rd Street und 28th Street). Exchange
Place weist zwei getrennte eingleisige Bahnsteigtunnel auf, die durch einen Quergang
miteinander verbunden sind. Pavonia/Newport besitzt einen zusätzlichen Bahnsteig
am östlichen Gleis, der jedoch regulär nicht mehr benutzt wird. Die Terminals in Hoboken
und an der 33rd Street lassen eine annähernd gleiche Gestaltung erkennen.
Beide verfügen über drei Gleise mit zwei Mittelbahnsteigen, Hoboken zusätzlich
über einen, die Station bei der 33rd Street über zwei äußere Bahnsteige. |

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Gewölbe
bestimmen in den an die Unterwassertunnel anschließenden, in größerer Tiefe gelegenen
Stationen das Bild. Während Exchange Place mit zwei separaten Bahnsteigtunneln
ohne Stützen auskommt, muten die Bahnhöfe Pavonia/Newport und Hoboken (s.
Abbildung) mit ihren Säulen und Kapitellen wie Katakomben an.
In Hoboken befindet sich der
unterirdische Bahnhof der PATH direkt unter dem Terminal der New Jersey Transit. |
Die sechs
Gleise der Terminals in Downtown Manhattan wurden beidseitig mit Bahnsteigen ausgestattet,
also mit insgesamt vier Mittel- und zwei Seitenbahnsteigen, um einen zügigen
Fahrgastfluß zu ermöglichen. Zusätzlich verfügte das Hudson Terminal über
einen separaten Gepäckbahnsteig. Der Gepäckverkehr, wofür besondere Wagen eingesetzt
wurden, bewährte sich aber nicht und wurde nach einiger Zeit wieder eingestellt. |
Die Hudson
and Manhattan Railroad Company, kurz H&M, zeichnete sich durch eine einzigartige
Firmenphilosophie aus. McAdoo stellte das Wohl seiner Fahrgäste über alles andere, er
übertrug die Maxime "Der Kunde ist König" auch auf die Eisenbahn, ganz im
Gegensatz zur Verfahrensweise anderer Gesellschaften, wie z.B. der IRT. Sicherlich spielte
aber auch der Aspekt eine Rolle, daß innerhalb Manhattans deutlich höhere
Verkehrsströme als in Richtung New Jersey aufzunehmen waren, die einfach nicht die Zeit
für eine individuelle Rücksichtnahme ließen. Die H&M jedenfalls genoß die
Sympathie der Öffentlichkeit. An den Fahrkartenschaltern wurde nur weibliches Personal
eingesetzt, da Mr. McAdoo den Frauen mehr Fingerfertigkeit und diplomatisches Geschick
zutraute als deren männlichen Kollegen. Im Hudson Terminal wurden mobile
Verkaufsboxen auf Rädern, sogenannte "Fliegende Schwadrone", eingerichtet, die
mit jeweils einer Angestellten besetzt, von einem Portier immer dorthin geschoben werden
konnten, wo der größte Andrang herrschte. |
Auch der
Frauenrechtsbewegung stand die H&M aufgeschlossen gegenüber. Als einzige Gesellschaft
führte sie Wagen nur für Frauen ein, ein Angebot, von dem dann aber nur Wenige Gebrauch
machten. Die als "Alte-Jungfern-Zuflucht" verspotteten Wagen wurden nach einigen
Monaten wieder abgeschafft. |
Eindeutig
entwickelte sich das Hudson Terminal zur bedeutendsten Station der Hudson and
Manhattan Railway. Mehrere Eisenbahngesellschaften, die jenseits des Hudson in New Jersey
endeten, richteten eigene Fahrkartenschalter ein, die H&M wiederum erkannte deren
Fahrscheine auf den Zubringerstrecken an. Mit der Pennsylvania Railroad entwickelte sich
darüber hinaus ein besonderes Verhältnis. Am 16. April 1906 unterzeichneten beide
Gesellschaften eine Vereinbarung über einen gemeinsamen Betrieb zwischen Manhattan und
Newark. Dafür wurde die bestehende Strecke der Hudson and Manhattan Railway westlich von Grove
Street verlängert und ein Anschluß zur ebenerdig verlaufenden Strecke der
Pennsylvania Railroad, kurz PRR, hergestellt. Es wurden jeweils eigene, jedoch baugleiche
Wagen beschafft, mit denen am 1. Oktober 1911 der Verkehr zwischen dem Hudson Terminal und
Manhattan Transfer, einem Umsteigebahnhof zu den Zügen der Hauptstrecke Richtung
Philadelphia, aufgenommen werden konnte. Kurz darauf, am 26. November desselben Jahres,
wurde mit einer als Hochbahn geführten zweigleisigen Anschlußstrecke westlich von Manhattan
Transfer das Zentrum Newarks erschlossen. Neben der Endstation Park Place,
nördlich der Altstadt gelegen, kam ein Zwischenhalt bei Harrison hinzu. Diese
Strecke wurde aber am 21. Juni 1937, ebenso wie die Station Manhattan Transfer,
stillgelegt, und durch eine andere Trassenführung ersetzt. Die gemeinsamen H&M- und
PRR-Züge verkehren seitdem weiter entlang der Hauptstrecke der Pennsylvania Railroad auf
eigenen Gleisen, halten an der neuen Station Harrison, und enden im Bahnhof Penn
Station der PRR in Newark an zwei eingleisigen, übereinanderliegenden Bahnsteigen.
Hinter dem Bahnhof fand eine zweigleisige Kehranlage Platz. Am 12. April 1912 wurde auch
Jersey City mit der Station Summit Avenue (heute Journal Square) an das
Streckennetz angebunden, nachdem hier schon vorher die Züge ohne Halt vorbeifuhren. |
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Knapp die Hälfte des Streckennetzes der PATH verläuft
oberirdisch; dann meist auf einer gemeinsamen Trasse mit der Eisenbahn (Aufnahme östlich
von Journal Square) |
Es gab bei
der H&M Vorstellungen zur Eröffnung weiterer Linien, so in einem Vorschlag von 1909,
der eine Verlängerung Richtung Staten Island vorsah. Die Route sollte westlich von Grove
Street zur Central Railroad of New Jersey abzweigen, über deren Gleise weiter
Richtung Süden verlaufen, und durch einen neuen Tunnel unter dem Kill van Kull
schließlich Staten Island erreichen. Ein weiteres Augenmerk richtete McAdoo auf die
Ausschreibung der neuen U-Bahn-Strecken des Triborough Planes durch die Stadt New York,
wofür er als Mitbewerber für seine Gesellschaft den Zuschlag erhoffte. |
1913
verließ William G. McAdoo die Hudson and Manhattan Railway, um in die Politik
einzusteigen. Die H&M firmierte weiter als Unternehmen, jedoch setzte allmählich der
Abstieg ein. Die Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger, Anfang der dreißiger Jahren
trug ihren Anteil dazu bei. Die Fahrzeuge, der Oberbau und die Technik unterlagen dem
Verschleiß; aufgrund der fehlenden Einnahmen war aber eine Erneuerung im notwendigen
Maße nicht möglich. Mit dem Neubau der Sixth Avenue Line der IND wurde zwar noch ein
neuer Bahnhof an der 33rd Street als Ersatz für die im Wege stehende alte
Anlage - in Betrieb genommen, trotzdem ging es weiter bergab. Ein folgenschwerer Unfall
ereignete sich im Jahre 1942, als ein Zug mit zu hoher Geschwindigkeit in den Bahnhof Exchange
Place einfuhr und die ersten vier Wagen entgleisten. Fünf Tote waren zu beklagen;
eine Untersuchung ergab, daß der Fahrer unter Alkohol stand. |
Schließlich
führte die Eröffnung des Holland- sowie des Lincoln-Autotunnels unter dem Hudson zu
einem weiteren Fahrgastschwund. Ende der fünfziger Jahre war die H&M nahezu bankrott,
der Zustand der Strecken katastrophal. Da regte sich Anfang der sechziger Jahre das
Interesse der Stadt - jedoch nicht ursächlich aus Sorge um die Bahn, sondern wegen des
Grundstücks, das das Hudson Terminal einnahm. Die Port Authority, die New Yorker
Hafenbehörde, plante hier das World Trade Center. Sie übernahm die Hudson and Manhattan
Railway mit der Verpflichtung, den Betrieb in eigener Regie weiterzuführen. Dafür wurde
1962 die PATH, die Port Authority Trans-Hudson Corporation, ins Leben gerufen. Mit viel
Aufwand und Investitionen begann die durchgreifende Erneuerung der
heruntergewirtschafteten Anlagen. Der größtenteils noch aus den Eröffnungsjahren
stammende Wagenpark wurde durch neue Fahrzeuge ersetzt, Gleise wurden ausgewechselt und
die Signaltechnik auf einen neuen Stand gebracht. Das alte Gebäude des Hudson
Terminals mußte freilich weichen. Auch unterirdisch entstand ein neuer Bahnhof mit
nur noch fünf Gleisen, einem Seiten- und zwei Mittelbahnsteigen, er trägt die
Bezeichnung "World Trade Center". Der Gemeinschaftsbetrieb mit der PRR wurde
nach der Übernahme durch die PATH nicht weiter aufrechterhalten. |
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Nur je ein Gleis
steht der PATH in der doppelstöckigen Newark Penn Station zur Verfügung, dafür hat sie
die obere Ebene ganz für sich allein. Unten befinden sich zusätzlich fünf
Fernbahnsteige. |
Das 22,2
Kilometer lange Streckennetz teilen sich heute vier Linien. Die wichtigste stellt die
Relation Newark - World Trade Center dar, die von Verstärkungszügen
zwischen Journal Square und WTC zusätzlich unterstützt wird. Am Journal
Square beginnt die zweite Hauptlinie zur 33rd Street; daneben bestehen
weiterhin die Verbindungen World Trade Center - Hoboken sowie 33rd Street
- Hoboken. Alle Linien werden ganztägig befahren, im Normalfall alle 10 bis 15
Minuten. Zur Rush Hour verdichtet sich der Zugabstand auf minimal drei Minuten, während
der Nacht beträgt er etwa eine halbe Stunde. Obwohl die Strecken in Manhattan eng mit dem
New Yorker U-Bahn-Netz verflochten sind, existiert kein Verkehrsverbund. |
In Harrison
befindet sich die Hauptwerkstatt der PATH, hier erfolgt die Generalüberholung der (im
Jahre 1992) 342 Triebwagen. Eine kleinere Anlage zur Wartung ist in Hoboken vorhanden;
eine weitere, der Henderson Yard bei Grove Street, wurde vor wenigen Jahren
stillgelegt und abgebaut. Westlich der Station Journal Square schließt sich eine
mehrgleisige Abstellanlage an. |
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Newark City Subway |
Als
Zubringer für die PATH in Newark dient die City Subway, eine Straßenbahnlinie, die in
einer Wendeschleife direkt unter dem Bahnhof Penn Station endet. Ihre Besonderheit
besteht zum einen darin, daß sie im engbebauten Stadtgebiet von Newark unterirdisch
verkehrt, zum anderen in dem eingesetzten Fahrzeugpark. Hier sind die inzwischen selten
gewordenen legendären PCC-Cars noch im Linienbetrieb anzutreffen. Die Abkürzung steht
für "Presidents Conference Committee", und markiert einen der Höhepunkte
der Straßenbahngeschichte in der Welt. Auf der Suche nach effizienten Alternativen
gegenüber der immer mehr fortschreitenden Automobilisierung taten sich die in Bedrängnis
geratenen Straßenbahnbetriebe und Herstellerfirmen 1929 zusammen, und stellten ein
gemeinsames Programm für den Ausweg aus der Krise auf. Daraus entstand die Idee eines
neuen Großraumwagens. Dieser zeichnete sich durch eine höhere Geschwindigkeit und
Beschleunigung, leichtere Bauweise, höheren Komfort, und nicht zuletzt durch seine in
hoher Stückzahl geplante Anschaffung durch geringere Kosten aus. 1930 entstanden zwei
Prototypen, von denen einer schließlich ab 1935 in Serie ging. Bis zur Einstellung der
Produktion 1952 wurden über 5.000 Wagen gefertigt. Darüberhinaus stand dieser Typ Pate
für einige Straßenbahn-Neuentwicklungen in Europa. |
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Einfahrt eines PCC-Cars in Newark
Penn Station (oben), darunter die Trasse bei Norfolk Street, kurz nach
Verlassen des Tunnels. |
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Die City Subway fungiert
vor allem als Anschlußstrecke der PATH, d.h. sie übernimmt die Verteilung der
Pendlerströme aus New York in die westlichen Stadtteile Newarks und sammelt sie in
umgekehrter Richtung. Penn Station besitzt als zentraler Umsteigepunkt das deutlich
höchste Verkehrsaufkommen. Um dort unnötig lange Wartezeiten beim Kassieren des
Fahrgeldes (was zur Aufgabe des Fahrers gehört) zu vermeiden, entwickelte man ein
einfaches, aber wirkungsvolles System. Wer in Richtung Bahnhof fährt, bezahlt wie gewohnt
beim Einsteigen, in der stadtauswärtigen Richtung jedoch erst beim Aussteigen. |
Für die
City Subway wurden die PCC-Cars zum Retter. Newark verfügte einstmals über ein ganzes
Netz von Straßenbahnen. 1930 begann die Anlage einer neuen Strecke auf der Trasse des
1922 zugeschütteten Morris Canals, die die Mehrzahl der Richtung City führenden Linien
bündeln und unabhängig vom Straßenverkehr in die Innenstadt leiten sollte. Die
insgesamt fast sieben Kilometer lange Verbindung verläuft auf den letzten, fast zwei
Kilometern unter dem Raymond Boulevard. Am 26. Mai 1935 zwischen Broad Street und Heller
Parkway eröffnet, erfolgte am 20. Juni 1937 die Verlängerung bis Penn Station,
und am 22. November 1940 am anderen Ende bis Franklin Avenue. Die bereits
bestehenden Straßenbahnlinien wurden über Rampen angeschlossen, für das prognostizierte
Verkehrsaufkommen entstand die mehrgleisige Wendeschleife mit getrennten Bahnsteigen zum
Aus- und Einsteigen unter der Penn Station. Jedoch wurden auch in Newark nach dem
Ende des Zweiten Weltkrieges immer mehr Straßenbahnlinien ein- bzw. auf Bus umgestellt.
Schließlich blieb nur die zuletzt angelegte, schnellbahnähnliche Strecke nach Franklin
Avenue übrig. Um dieser den Bestand zu sichern, wurden 1952 von der Twin Cities Rapid
Transit Company 30 PCC-Cars gebraucht erworben, mit denen der überalterte Wagenpark
erneuert werden konnte. Für die Wartung wurde ein Teil der Wendeschleife zur Werkstatt
und Abstellanlage umgebaut. Nach über 45 weiteren Dienstjahren machen die Wagen dank
guter Pflege immer noch nicht den Eindruck, als müßten sie aus dem Verkehr gezogen
werden, stattdessen versehen sie Tag für Tag ihren Dienst auf der zwar einzigen, aber
beständigen Straßenbahnlinie in Newark (und im Großraum New York). |
Staten
Island Railroad
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