Lexington Avenue Line

Bowling Green, ehemaliger Kegelplatz und erste öffentliche Grünanlage New Yorks (1733), schließt nördlich des Battery Park an. Hier nimmt der Broadway seinen Anfang. Auf 22 Kilometern durchquert dieser ehemalige Indianerpfad die Insel Manhattan in ihrer vollen Nord-Süd-Ausdehnung, und setzt sich in der Bronx weiter fort. Unter seinem Pflaster wurde in Höhe der Warren Street der Tunnel für die Druckluft-U-Bahn gegraben, und in seinem nördlichen Abschnitt verläuft gut die Hälfte der Original Subway Line. Die Lexington Avenue Line übernahm den südlichen Teil dieser Strecke. Anläßlich der zweigleisigen Verlängerung bis South Ferry (seit 1905) entstand der Bahnhof Bowling Green mit einem Mittel- und einem Seitenbahnsteig. Nach der Eröffnung der Verbindung Richtung Brooklyn im Jahre 1908 zog diese den gesamten Verkehr an sich. Der Abschnitt nach South Ferry wurde nur noch durch Pendelzüge bedient, die in Bowling Green ab 1909 an einem zusätzlichen Bahnsteig endeten.

Mit der Inbetriebnahme der Seventh Avenue Line 1918 wurde in South Ferry für die Pendelzüge an dem inneren Gleis ein neuer Bahnsteig errichtet. Dafür mußte der Tunnel erweitert werden. Da durch die Lage in der engen Kurve nur die mittleren Wagentüren geöffnet werden durften - die Endtüren wiesen einen zu großen Abstand zur Bahnsteigkante auf - beschränkte man sich darauf, in der bestehenden Tunnelwand nur Öffnungen in Höhe der Mitteltüren herauszubrechen, statt sie komplett abzureißen. Durch die Inbetriebnahme neuer Baureihen mit automatischer Türschließvorrichtung entstand das Problem, daß die Türen nicht mehr separat bedient werden konnten, zudem stimmte durch die geänderte Türanordnung die Lage der Ausstiege nicht mehr mit den Maueröffnungen überein. Es mußten Wagen speziell für den Einsatz auf der Pendelstrecke von und nach Bowling Green umgebaut werden. 1977 stellte man den Verkehr auf der weniger als 400 Meter langen Verbindungsstrecke ein; seitdem ist der innere Bahnsteig in South Ferry außer Betrieb.

Die vom Broadway abzweigende Wall Street ist Synonym für die Finanzwelt schlechthin und verdankt diesen Umstand der im Jahre 1903 Ecke Broad Street errichteten New York Stock Exchange. Von dieser Börse nahm die Weltwirtschaftskrise Ende der zwanziger Jahre mit dem "schwarzen Freitag" ihren Lauf. Und auf ein Weiteres weist der Straßenname hin: die Lage der alten Stadtmauer, die Neu-Amsterdam bis 1700 umgab.

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Wall Street, wie auch der folgende Bahnhof an der Fulton Street, besitzt Seitenbahnsteige mit einst getrennten Zugängen; Verbindungstunnel zwischen den Bahnsteigen wurden nachträglich angelegt. Die Strecke wechselt vom Broadway in die Park Row. Auf dem von beiden Straßen gemeinsam mit der Chambers Street gebildeten Dreieck befindet sich der City Hall Park, in dessen Mitte das 1803 bis 1812 erbaute alte Rathaus thront. Unter der Grünfläche befand sich die Endstation der Original Subway Line, City Hall. An der eingleisigen Wendeschleife hielten die Züge in der als Gewölbe ausgeführten Station an einem außenliegenden Bahnsteig. Mit der Streckenverlängerung wurde der Bahnhof zwar weiter bedient, verlor jedoch an Bedeutung, so daß er 1945 schließlich stillgelegt wurde. Seitdem benutzen ihn nur noch die hier wendenden Züge der Linie 6 als Betriebshalt. Zusammen mit der Linie 4 und der Linie 5 (beide von Brooklyn kommend) befahren insgesamt drei Linien die Lexington Avenue Line. Bis zu deren Auftrennung außerhalb Manhattans übernimmt die Linie 6 den Localverkehr. Solange die Züge die Strecke der Original Subway benutzen, verkehren die Locals am Rand der viergleisigen Trasse. Die Stationen verfügen entweder über außenliegende Seitenbahnsteige oder über zwei Mittelbahnsteige bei Expresshalten.

Die Station Brooklyn Bridge — City Hall liegt zu Füßen des 1914 erbauten Municipal Building, dem nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernten Stadthaus New Yorks. Der Bahnhof besaß früher besondere Bedeutung als Umsteigemöglichkeit zur Brooklyner Hochbahn (Park Row). Außer den beiden Mittelbahnsteigen sind noch zwei Seitenbahnsteige vorhanden, die aber nur bis 1910 in Betrieb waren. Die Verlängerung der Original Subway Line Richtung Süden vollzog sich in mehreren Abschnitten. Am 16. Januar 1905 erfolgte die Eröffnung bis Fulton Street (einschließlich der neuen Station Brooklyn Bridge). Ab dem 12. Juni 1905 fuhren die Züge bis Wall Street; seit dem 10. Juli 1905 war die gesamte Strecke bis South Ferry komplett.

An der Worth Street existierte bis 1962 ein Haltepunkt für die Localzüge. Mit der nördlichen Verlängerung der Bahnsteige in Brooklyn Bridge wurde er aufgegeben, die Bahnsteige sind im Vorbeifahren noch zu erkennen. Bei Canal Street erstreckt sich nach Süden China Town, zwischen Bowery, Baxter Street und Worth Street. An der nächsten Station, Spring Street, liegt das Viertel der Italiener, Little Italy. "Klein-Italien" ist in den letzten Jahren noch kleiner geworden, da die eingewanderten Vorfahren den Fehler begingen, sich in unmittelbarer Nachbarschaft der stetig expandierenden Chinesen niederzulassen. Nach Bleecker Street und Astor Place wird am Union Square die 14th Street gekreuzt.. In der unter der Ostseite des Platzes gelegenen Station 14th Street - Union Square fallen wieder die zusätzlich zu den Mittelbahnsteigen angelegten, und längst geschlossenen Seitenbahnsteige auf. Auf dem auch von Expresszügen der Linien 4 und 5 bedienten Bahnhof machten bis vor kurzem automatische Tonbandansagen beim Ein- und Aussteigen auf die Lücke zum Bahnsteig aufmerksam. Die Gleise liegen in einer Kurve, da die Strecke - bisher unter der Lafayette Street - nun in die Fourth Avenue wechselt. Die Verlängerung der Bahnsteige am Union Square in Richtung Norden machte die Station an der 18th Street entbehrlich, seit 1948 fahren die Züge durch.

An der 23rd Street vermitteln die alten und gediegenen Wohnhäuser von Gramercy ein Gefühl von Ruhe inmitten der Großstadthektik. Hinter der Station an der 28th Street wird es lebhaft, die Lexington Avenue Line durchquert Midtown. Bei der 33rd Street grüßt weiter westlich das Empire State Building die aus der U-Bahn auftauchenden Reisenden. Vor der folgenden Station verläßt die Trasse die Route der Original Subway. Früher bog die Strecke bei 42nd Street - Grand Central von der Fourth Avenue in die 42nd Street ein, hinter der 90-Grad-Kurve lag der Bahnhof, der heute östlicher Endpunkt der Pendellinie zum Times Square ist. Ein Anschluß zur Stammstrecke existiert nur noch über ein abseits der Bahnsteige vorbeiführendes Verbindungsgleis.

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Grand Central Station, neben Pennsylvania Station der zweite Hauptbahnhof New Yorks, wurde zwischen 1903 und 1913 anstelle einer älteren Anlage erbaut. An die "Grand Concourse" genannte Haupthalle (Terminal) schließen sich auf zwei unterirdischen Ebenen 41 bzw. 26 Bahnsteiggleise an. Der Vorortverkehr auf dem Netz der ehemaligen Grand Central wird durch die Metro North Commuter Railroad, Tochtergesellschaft der MTA, abgewickelt. Die U-Bahn hält an einer neuen Station mit zwei Mittelbahnsteigen. Ursprünglich war vorgesehen, die nach der Teilung der Original Subway Line verbliebene Pendellinie unter der 42nd Street in einem neuen Bahnhof unmittelbar neben dem der Lexington Avenue Line enden zu lassen. Mit dem Bau des Bahnsteigs, an dem später zwei Gleise liegen sollten, wurde bereits begonnen, als sich herausstellte, daß das Verkehrsaufkommen auf der Pendelstrecke höher war als erwartet. Man bezweifelte, daß der neue Bahnhof dem gewachsen war, und entschied sich zugunsten des alten, der so bis heute in Betrieb blieb. Der rohbaufertige Bahnsteig wurde als Verbindungsgang hergerichtet, die leeren Gleiströge erst abgedeckt, später zubetoniert.

Nördlich von Grand Central Station verläuft die Strecke weiter unter der Lexington Avenue. Der Trassenquerschnitt ändert sich infolge der geringeren zur Verfügung stehenden Straßenbreite. Die bisher in der Mitte verlaufenden Expressgleise tauchen ab, darüber legen sich die Localgleise. Die Stationsgestaltung weist einheitlich Seitenbahnsteige auf, bei Expresshalten zusätzlich auch eine Etage tiefer. Nach der 51st Street, einem Localstop, schließt sich 59th Street an. Dieser Bahnhof wird von allen drei Linien bedient; man erkennt die Anordnung der übereinander liegenden Bahnsteige. An den beiden folgenden Stationen, 68th Street — Hunter College und 77th Street, fahren die Züge der Expresslinien 4 und 5 ohne Halt darunter hindurch. Die Strecke durchquert die Upper East Side, das mittlerweile teuerste Wohnviertel Manhattans. Die Leute, die hier leben, würden nie mit denen in der West Side tauschen (allerdings auch umgekehrt).

Die Station 86th Street hat in ihrem Einzugsbereich einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Zu allererst erwähnt sei natürlich an der Fifth Avenue das Metropolitan Museum of Art (gegründet 1870), dessen Sammlungen zu den umfangreichsten der Welt zählen. Das im Central Park liegende, mehrfach erweiterte Gebäude entstand im wesentlichen zwischen 1880 und 1924. Auf der anderen Straßenseite, etwas weiter nördlich, entwarf der Architekt Frank Lloyd Wright für den Kunstmäzen Solomon R. Guggenheim das in der Form eines Parkhauses gehaltene Guggenheim Museum. Der Bau an der Ecke Fifth Avenue und 89th Street lockt seit 1959 viele Kunstliebhaber an, die entlang der im Inneren verlaufenden Rampe die dort ausgestellten Gemälde besichtigen können. Östlich der Third Avenue liegt das einstige Viertel der Deutschen, Yorkville. Lange Zeit begünstigte die Hochbahn die Abgrenzung zu den anderen Stadtteilen, nach deren Abriß setzte eine verstärkter Assimilierungsprozeß ein. Nur noch wenig ist heutzutage von der deutschen Vergangenheit zu spüren.

Hinter 96th Street, einem Local Stop, muß die Bahn tiefer unter die Erde gehen. Zwischen nur zwei Straßenblocks fällt die Lexington Avenue steil ab; die Ausläufer des Manhattan Valley erstrecken sich bis zum East River, über ganz Harlem. Der Bahnhof an der 103rd Street liegt bereits im Tal. Alle vier Gleise befinden sich hier wieder in einer Ebene; ebenso wie in 110th Street. Bei der nächsten Station, 116th Street, liegen die Gleise erneut übereinander — getrennt in Local- und Expressverkehr.

Spanish Harlem, Heimat der vor allem aus Puerto Rico stammenden Einwanderer, schließt östlich an das von den Schwarzen bewohnte Black Harlem an. Auch hier hat sich die 125th Street zum Zentrum etabliert. Der U-Bahnhof 125th Street (seit 86th Street wieder erster Expresshalt) besitzt zwei übereinanderliegende Mittelbahnsteige; die Ebenen sind im Gegensatz zur bisherigen Strecke aber richtungsweise getrennt. Auf der oberen verkehren alle Züge "uptown", d.h. Richtung Bronx, auf der unteren "downtown" (diese Bezeichnung hat sich allgemein eingeprägt für die Richtungsangabe, auch andere Städte der USA haben inzwischen dieses, von der geographischen Lage Manhattans herrührende System kopiert).

Der sich nördlich von Grand Central an die Original Subway Line anschließende Bauabschnitt entlang der Lexington Avenue — Bestandteil des Dual Subway Systems — wurde am 17. Juli 1918 für den Verkehr freigegeben. Nach der Unterquerung des Harlem River teilt sich die Lexington Avenue Line in zwei Äste auf, beide Strecken trennen sich zweigleisig. Die Linie 6 befährt weiter den als Pelham Bay Park Line bezeichneten Zweig nach Nordosten, die Linie 4 folgt der nördlich verlaufenden Jerome Avenue Line.

Jerome Avenue Line

Die Jerome Avenue Line ist ebenfalls ein Kind des Dual Subway Systems. Noch bevor die Lexington Avenue Line eröffnet war, wurde die Strecke in zwei Etappen — am 2. Juni 1917 bis Kingsbridge Road und am 15. April 1918 bis Woodlawn — fertiggestellt und durch die Züge der Hochbahn befahren. Vor der ersten Station 138th Street — Grand Concourse weitet sich die Trasse auf, der dreigleisige Ausbau wird bis zur Endstation beibehalten. Bei 138th Street halten letztmalig die Züge der Linie 5, bevor sie an der Kreuzung mit der White Plains Line die Strecke verlassen. Der nächste Bahnhof 149th Street - Grand Concourse - hier verkehrt auf der Jerome Avenue Line bereits nur noch die Linie 4 - ist auf dem oberen Niveau mit zwei Mittelbahnsteigen ausgestattet (darunter verläuft die White Plains Line). Kurz hinter der Station taucht die Bahn aus dem Untergrund auf und führt unmittelbar am Yankee Stadium vorbei. Das 70.000 Besucher fassende Stadion ist seit 1923 Spielstätte des "New York Yankee Baseball"- und des "New York Giants Football"- Teams. Hinter dem dazugehörigen Bahnhof 161st Street — Yankee Stadium mündete ehemals die Verlängerung der Ninth Avenue Line der Hochbahn ein. Deren zuletzt betriebener Abschnitt zu den Polo Grounds auf der anderen Seite des Harlem River ist noch erkennbar. Zwischen Jerome Avenue und Sedgwick Avenue, den einzigen beiden in der Bronx gelegenen Bahnhöfen der Ninth Avenue Line, verlief die Strecke aufgrund einer Bodenerhebung unterirdisch. An beiden Tunnelenden befanden sich auch die Stationen, teils über, teils unter der Erde. Westlich der Jerome Avenue sind noch die Betonfundamente zu erkennen und bei Sedwick Avenue liegen die ehemaligen Bahnsteige hinter Büschen versteckt; desweiteren markiert hier eine alte Steinmauer die Lage des Tunnelportals.

Beide, die Hochbahn wie die U-Bahn, teilten sich die Jerome Avenue Line in ihrem weiteren Verlauf. Heutzutage bedient die Linie 4 jede Station, wobei alle, bis auf eine, nur an den beiden äußeren der drei Gleise über Bahnsteige verfügen (die gleiche Gestaltung weisen auch die bereits beschriebenen Stationen 138th Street — Grand Concourse und 161st Street — Yankee Stadium auf).

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New York und Baseball - da geht es meist um die "Yankees". Es gibt kaum einen New Yorker, der nicht Fan von ihnen ist. Sie gewannen 1998 die amerikanische Meisterschaft und spielen sie in ihrem Heimatstadion , so wird der Weg dahin zu einem wahren Pilgerzug ihrer Anhänger, die dann größtenteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen - für die U-Bahn eine der größten Belastungsproben.

Die Abbildung zeigt einen Zug der Linie 4 vor der in den zwanziger Jahren erbauten Spielstätte. Diese Linie verkehrt vom Norden der Bronx bis Utica Avenue in Brooklyn. Das mittlere Expressgleis wird nicht für reguläre Fahrten genutzt.

Ab der 167th Street überspannen die Hochbahnviadukte die Fahrbahn der Jerome Avenue (die Straße wurde von Leonard W. Jerome als Verbindung zum Jerome Park Racetrack - einer von 1867 bis 1890 bestehenden Pferderennbahn — angelegt). Nach 170th Street, Mt. Eden Avenue sowie 176th Street fällt die Station Burnside Avenue - der Zusatz "New York University" wurde inzwischen gestrichen — durch die Anlage von zwei Mittelbahnsteigen auf. Der Ortsteil University Heights beherbergt auf einer Fläche von 21 Hektar seit 1973 das Bronx Community College. Dessen etwa 8.000 Studierende tragen ihren Teil zum Verkehrsaufkommen bei. Drei weitere Stationen, 183rd Street, Fordham Road und Kingsbridge Road, folgen, bevor die Jerome Avenue kurzzeitig verlassen wird. Bei Bedford Park Boulevard wählt die Trasse einen kürzeren Weg und führt direkt an den oberirdischen Anlagen des Concourse Yard der IND vorbei. Auch die IRT verfügt über die Möglichkeit, diesen anzufahren, ein von der Jerome Avenue Line abzweigendes Gleis stellt den südlichen Anschluß her. Nördlich angrenzend befindet sich die eigene Betriebswerkstatt, der Jerome Avenue Yard. Hinter Mosholu Parkway verringert sich die Zahl der Gleise auf zwei, bevor Woodlawn, die Endstation, erreicht ist. Auch hier ist wieder die Anordnung von zwei Seitenbahnsteigen, einem Mittel- und einem Querbahnsteig anzutreffen. Der Woodlawn Cemetery zählt zu den größten Friedhöfen New Yorks mit einer Länge von etwa 2 Kilometern und einer maximalen Breite von 1,3 Kilometern.

Pelham Bay Park Line

Die Pelham Bay Park Line, die sich hinter der 125th Street von der Lexington Avenue Line trennt, verläuft von allen IRT-Strecken in der Bronx am weitesten südöstlich, der Uferlinie des East River und Long Island Sound am nächsten. Erster Halt ist an der Third Avenue. Hier ist die Trasse bereits wieder dreigleisig, es wurden zwei Mittelbahnsteige ausgeführt. Ansonsten ist, wie auch bei den anderen Strecken, die Anordnung von Seitenbahnsteigen der Normalfall, so in Brook Avenue, Cypress Avenue, East 143rd Street — St. Mary’s Street, East 149th Street und Longwood Avenue. In Hunts Point Avenue folgen erneut Mittelbahnsteige. Die U-Bahn verläßt den Tunnel und schwenkt, nach einigen Hundert Metern parallel zur Eisenbahn, in die Westchester Avenue. Noch vor der Kurve liegt Whitlock Avenue, der erste oberirdische Bahnhof. Auch über der Erde überwiegen Seitenbahnsteige. Es folgen Elder Avenue, Morrison - Soundview Avenues, St. Lawrence Avenue und die Station East 177th Street - Parkchester, wo wieder Mittelbahnsteige vorhanden sind. Hier setzen einige Züge aus. Die weiterfahrenden erreichen nach Castle Hill Avenue, Zerega Avenue, Westchester Square — East Tremont Avenue, dem Abzweig zum Westchester Yard, sowie weiteren Stationen an der Middletown Road und Buhre Avenue den Bahnhof Pelham Bay Park. Die zweigleisige Anlage, nach bewährtem Muster mit beidseitigem Außen- und Mittelbahnsteig, erschließt die größte Parkanlage New Yorks, mit vielfältigen Sport- und Erholungsmöglichkeiten sowie einem kilometerlangen Sandstrand, dem Orchard Beach.

Während die Linie 4 auf ihrer Fahrt zwischen Express und Local wechselt, nur auf der Jerome Avenue Line überall hält, bedient die Linie 6 durchgehend alle Stationen, neben der Pelham Bay Park Line auch auf der Stammstrecke entlang der Lexington Avenue. Dadurch verlängert sich ihre Fahrzeit erheblich. Im Normalfall befährt diese Linie auf dem südlichen Abschnitt nur, wer zwischen Downtown und Harlem an einem Local Stop sein Ziel hat. Ansonsten wird an der 125th Street auf die Expresszüge umgestiegen. In der Gegenrichtung verhält es sich genauso. Die Linie 6 "sammelt" in Manhattan die Fahrgäste und verteilt sie vor der Verzweigung auch auf die Linien 4 und 5, die Richtung Jerome Avenue und White Plains Line weiterfahren. Andererseits steigen die von Brooklyn transit durch Manhattan gereisten, oder an einem der Expresshalte zugestiegenen Passagiere erst dann in die 6, wenn diese die gemeinsame Trasse verläßt.

Wenn die bei Brooklyn Bridge beginnenden Züge der Linie 6 in Pelham Bay Park angekommen sind, liegen 23,4 Kilometer Strecke, 54 Minuten (was einer Geschwindigkeit von 26 km/h entspricht) und 38 Bahnhöfe hinter ihnen. Nicht alle halten tatsächlich an jeder Station. In der Rush Hour werden zusätzliche Züge eingeschoben, die zwischen Third Avenue und Parkchester, mit einer Unterbrechung in Hunts Point Avenue, nonstop durchfahren, jedoch nur in einer Richtung: früh nach Manhattan und abends zurück.

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